Google

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[nach dem Wort Googol für die Zahl 10100], internationale Suchmaschine, die 26 Suchsprachen anbietet, darunter Deutsch als am zweitmeisten verwendete Suchsprache. Die Homepage selbst ist in über 50 Sprachen verfügbar, darunter Esperanto, Nepali und Elmer Fudd. Die Betreiberfirma Google Inc. wurde 1998 von den damaligen Stanford-Doktoranden Larry Page (*1972) und Sergey Bring (*1970) mit einer Million US-Dollar geliehenem Startkapital gegründet und hat seitdem einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Dieser Aufstieg ist schon deshalb bemerkenswert, als er in die Zeit der spektakulären Internet- und Dotcom-Pleiten 2000/2001 fällt. Googles Erfolg wurde durch die von Page initiierte PageRank-Technologie (dt. »Seitenbewertung« bzw. »Bewertung nach Page«, PageRanking) ermöglicht, die - kurz gefasst - Seiten danach bewertet, wie viele Links aus dem Web auf sie verweisen. Dabei werden einkommende Verweise von Seiten, die selbst viele eingehende Links enthalten, stärker berücksichtigt. Die Web-Robots (Crawler, Roboter) von Google erfassen also die Stärke und Struktur des Link-Netzes im World Wide Web. Weiterhin erhalten Seiten ein höheres Ranking bei Google, bei denen die eingegebenen Suchbegriffe nahe beieinander im Dokument auftreten oder bei denen der Suchbegriff im Link-Text auftaucht. Auf dieser Grundlage findet man (fast immer) die aussagekräftigsten Seiten am Anfang der Suchergebnisliste. Wichtig ist hier, dass für jede Suche ein eigenes Ranking durchgeführt wird, also jeweils die für die angegebenen Suchbegriffe relevantesten Webseiten angezeigt werden. Dieses automatische Ranking wird nicht manuell (und insbesondere nicht gegen Bezahlung, wie bei manchen Konkurrenten) beeinflusst.
 
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil von Google ist die weit gehende Werbefreiheit, denn die Geschwindigkeit vieler Suchmaschinen wird heute eher durch das Laden von Bannerwerbung und Interstitials als durch lange Suchläufe begrenzt. Dazu kommt, dass Google kein Portal ist, man findet also auf der Google-Homepage nur die Suchfunktion - letztlich störendes Beiwerk wie Börsenkurse, Tagesnachrichten, Erotik-Links fehlen (allerdings können aktuelle Kurse eingeblendet werden, und bei Angabe einer Adresse in den USA wird eine Aufsuchkarte angezeigt). Außerdem bietet Google eine Archivfunktion (»Cache«), d. h., alle angezeigten Seiten liegen bei Google in gespeicherter Form vor, sodass sie auch bei Server- oder Verbindungsausfällen noch eingesehen werden können. Die Hardware-Ausstattung von Google ist imposant: Anfang 2002 arbeitete ein Cluster aus über 10 000 Linux-Rechnern, der 150 Millionen Anfragen pro Tag in Sekundenschnelle automatisch bearbeitet. Die ständig aktualisierte Indexdatenbank, in welcher die Ergebnisse zusammengestellt werden, umfasste zwei Milliarden Webdokumente. Darunter befindet sich ein ständig wachsender Anteil von Nicht-HTML-Quellen (z. B. PDF, MS Word, Powerpoint). Das Usenet-Archiv enthält über 700 Millionen Diskussionsbeiträge aus 20 Jahren.
 
Nachteilig ist die verhältnismäßig geringe Zahl der Suchoptionen in der erweiterten Suche. Insbesondere gibt es keine Wildcard-Option, auch bei langen Suchwörtern muss immer der ganze Begriff eingegeben werden. Gerade im Deutschen führt dies öfter zu ergebnislosen Suchen aufgrund von Tippfehlern. Andererseits bietet Google eine wahrscheinlichkeitstheoretisch fundierte Korrekturhilfe (»did you mean. ..?«, dt. »meinten Sie vielleicht. ..?«).
 
Anders als bei vielen Suchmaschinen benutzt Google als Standard die Und-Verknüpfung: Zwei ohne Suchoperatoren eingegebene Begriffe ergebene eine Antwortliste, die nur Dokumente enthält, in denen jeweils beide Suchwörter auftauchen. Dies reduziert die Zahl der nichts sagenden Suchergebnisse erheblich, führt aber in bestimmten Fällen dazu, dass mehrere Suchanfragen nacheinander gestellt werden müssen.
 
Die Google-Websuche findet sich heute nicht nur bei Google selbst, sondern u. a. auch bei Yahoo!, dem Netcenter von Netscape oder auf den Homepages von Palm Inc. (Palmtop-Marktführer) und Red Hat (Linux-Distributor). Google wird betrieben von Google Inc. in Mountain View (Kalifornien, USA). Durch die Übernahme von deja.com besitzt Google seit Februar 2001 auch ein Usenet-Portal sowie das größte Usenet-Archiv der Welt.
 
 
Seit Ende 2001 bietet Google auch die Möglichkeit, nach Office-Dokumenten (z. B. Text.doc) zu suchen. Ist der Webserver, auf dem solche Dokumente abgelegt sind, falsch konfiguriert, können so auch vertrauliche Informationen von Unbefugten eingesehen werden. Abhilfe schafft es, vertrauliche Dateien nur in Ordnern abzulegen, die als »non browsable« (nicht internetfähig) deklariert sind.

Universal-Lexikon. 2012.

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